RECONQUISTA

  • Masse und Herrschaft

     

    In dieser Ausgabe wendet sich Reconquista dem Thema „Masse“ zu. Zugegeben, ein sperriges Thema. Damit bleibt Reconquista seiner Linie treu. In jeder Ausgabe geht es um einen allgemeinen Begriff und um metapolitische Hintergründe.
    Ausgangspunkt für „die Masse“ war die alle vier Jahre stattfindende Massenveranstaltung namens Wahl, die als Höhepunkt „unserer Demokratie“ gilt.
    Die Wahlen sind ausgegangen wie zu erwarten war. Die Masse der Wähler hat unter dem Einfluß der Massenmedien so abgestimmt, wie sie informiert, d.h. „in Formation“ gebracht worden war.
    Der Einzug der AfD mag als Hoffnungsschimmer für eine demokratische Wende gewertet werden, auch wenn der Block der Anti-Volks-Parteien die Schrauben jetzt noch weiter anzieht, egal ob sie nun als Jamaika-Bündnis oder als „große Koalition“ auftreten.
    In der Logik der Themen, die sich Reconquista vornimmt,  schließt das Thema „Masse“ an das Thema der letzten Ausgabe an: dort ging es um Verschwörung.
    Objekt einer Verschwörung ist immer eine Masse von Betrogenen und Hintergangenen, zu deren Nachteil wenig durchsichtige Interessengruppen Koalitionen bilden. Diese mächtigen Gruppen als Eliten zu bezeichnen, also als Auslese von Besten, erscheint  optimistisch. Ob es sich wirklich um eine Besten-Elite handelt oder ob hier eine „ Schurken-Elite“ am Werke ist und der „Verrat der Eliten“ am Volk ein Auswahlkriterium ist, bleibt der Masse meist verborgen.
    Ebenso unklar bleibt die Steuerung aus dem Hintergrund, da die Masse der Medienkonsumenten sich mit vordergründigen Effekten in Bann halten läßt.
    Das Massenereignis der Wahl überdeckt viele Ungereimtheiten und bekräftigt - wenigstens alle vier Jahre - die demokratische Illusion der Masse.
    Wahl und Wahn liegen - nicht nur dem Buchstaben nach - nahe beieinander. Massen lassen sich leicht blenden und verführen, lassen sich ruhigstellen oder aufstacheln, gegen politische Gegner aufhetzen und zum Krieg verleiten. Sie sind wie Knetmasse in der Hand der Mächtigen, leicht formbar, verführbar, als Machtmittel verfügbar.
    Sie sind zu den unterschiedlichsten Regungen fähig. Fanatismus und Apathie, Heldenmut und Feigheit liegen nahe beieinander.
    So kann eine Masse mit „Refugees welcome“-Fähnchen ihren eigenen Untergang bejubeln, oder aus Lethargie und gefühlter Machtlosigkeit heraus ihrem Tod apathisch entgegendämmern. Oder aber im Vertrauen auf eine gerechte Sache auch bis zum Letzten kämpfen.
    Daß die Masse zur Sturheit neigt, von dem einmal eingeschlagenen Weg nicht abweicht, hängt auch mit ihrem trägen Charakter zusammen. Massenwahrheit und -wahn haben wie die Masse selbst eine stoffliche Basis. Erst kommt das Fressen, dann die Moral.
    Egal wie die Herrschaft aussieht, Massenkonsum,  Massentourismus und Massenunterhaltung halten sie stabil. Unterhaltung ist das Rückgrat jedes Wohlfühlregimes, egal wie absonderlich es sonst auch sein mag. Der mediale Apparat nimmt eine zentrale Rolle ein. Er verarbeitet alles zu Unterhaltung, verniedlicht echte und dramatisiert scheinbare Probleme, vermischt Klima- und Sexismus-Skandale, Kipa-Probleme und Islam-Terror, Dieselbetrug und Türkenhaft, Hollywoodglimmer und Massentierhaltung - macht alles zu einem bunten Potpourri und „informiert“ das Publikum bis hin zur Demenz. Apropos: Massentierhaltung. Gewisse Ähnlichkeiten  mit den medialen Techniken der Massen-Menschen-Haltung sind offenkundig. Durch Unterhaltung wird der Takt vorgegeben, der die Herde bei Massenproduktion und -konsum im Gleichschritt hält.
    „Tittitainment“ und mentale Verflachung  ermöglichen die post-demokratische Kontrolle,  demontieren Widerspruch und Widerstand und ebnen die kulturellen Eigenheiten der Völker ein. Die werden mental wie physisch zerstreut, und zum neuen Menschen homogenisiert. 
    In der „Masse“ aufzugehen, scheint unser Schicksal. Das scheint so. Aber: Ist gegen Wucht und Wahn wirklich kein Kraut gewachsen? Ist eine große Wende nicht mehr möglich.
    Hier macht ein Blick 100 Jahre zurück nachdenklich.
    Die Bolschewisten stilisierten die „Russische Oktoberrevolution“ zu einem Aufstand der Massen. Angeblich hätten die Massen den Umsturz bewirkt.
    Die Wirklichkeit aber sah ganz anders aus. Die Massen hatten gar keinen eigenen Willen. Durch einen Handstreich gelang es einer kleinen, brutalen Elite, die Macht zu ergreifen und sich an die Spitze der Massen zu setzen. Die orientierungslose Masse erwies sich als ein Riese auf tönernen Füßen.
    Die russische Revolution ist ein Beispiel dafür, wie in einem Moment, in dem die Kontrolle der alten Eliten versagt, die Massen kurz aus ihrem Dämmerschlaf erwachen und sich wie ein träger Riese umdrehen können. Für einen kurzen Moment wird dann eine historische Wende möglich. Insofern bleibt Hoffnung, Hoffnung auf Reconquista, denn die Masse ist zwar träge, aber sie bewegt sich manchmal doch.

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