RECONQUISTA

  • Dein Volk - oder das ewige Leben

     

     

    Zu allen Zeiten haben die Menschen geglaubt, daß sie in ihren Kindern weiterleben. Nein, sie haben es nicht nur geglaubt, sie waren sich ganz sicher. Für das Fortleben gibt es viele Beweise: Das Gesicht des Vaters spiegelt sich in dem des Sohnes wider, und nicht nur das, sondern auch das Verhalten und der Charakter. Die Menschen geben nicht nur ihren Körper weiter, sondern auch das Geistige, die Talente, die Traditionen, die Kultur.
    Und genau so wie wir in unseren Nachkommen weiterleben, so leben auch unsere Eltern und Vorfahren weiter in uns. Dieser Glaube an ein Weiterleben nach dem Tode ist ein wesentlicher Antrieb unseres Handelns, nach dem wir unser ganzes Leben ausgerichten.

    Die Kette des Lebens

    Wir sind das Glied in einer Kette, die von unseren fernsten Vorfahren zu unseren noch ungeborenen Nachkommen reicht, einer Kette des Lebens. Unter dem Blickwinkel der Jahrhunderte sind wir nur ein Glied in dieser Kette, aber eben jener Teil der Kette des Lebens, der in der Gegenwart ans Licht auftaucht. Und genauso wie unsere Vorfahren, so werden wir nach unserer Zeit wieder im Dunkel versinken, so wie alle Generationen vor uns in das Reich der Toten und in Vergessenheit abgetaucht sind. Jedoch ganz vergessen sind sie nicht, denn ihre Erinnerung lebt ja „leibhaftig“ in uns fort. Man könnte nun folgern, daß wir als einzelnes Glied in dieser Kette doch ziemlich unbedeutend sind, aber weit gefehlt: wir, die Gegenwärtigen, sind das wichtigste Glied der Kette, denn wir tragen die Verantwortung dafür, daß die Kette nicht reißt. Das ganze Werk der Generationen vor uns und nach uns liegt in unserer Hand, ohne unsere Umsicht, unsere Einsicht in die Erfüllung unserer Lebensaufgabe, würde die ganze Kette des Lebens zerstört. Ohne den Einzelnen ist nichts.Denn in dem einzelnen Menschen feiert der ganze Strom seiner Vorfahren Wiederauferstehung und in jeder Geburt schreitet sein Geschlecht voran auf dem Weg in ein ewiges Leben.

     

    Der Glaube an das Ewige in uns

    Für den Einzelnen ist es die größte Aufgabe, die Kette an beiden Enden festzuhalten, für die Alten zu sorgen und für die Neugeborenen das Leben zu sichern. Diese Aufgabe gibt seinem Leben eine Mitte und einen höheren Sinn. Die natürliche Verbundenheit in dieser Kette gibt Sicherheit und Geborgenheit. Keine Liebe ist so aufopfernd und selbstlos wie die Liebe zu den Kindern. Sie beruht auf dem Glauben, daß Eltern und Kinder Teil eines gemeinsamen Lebens sind.
    Der Glaube an ein ewiges Leben, an eine zeitüberdauernde Gemeinschaft, an den Sinn des Lebens im Dienst hieran, an die ewige Wiederkehr  und die Auferstehung in den Nachkommen - das alles sind religiöse Elemente, die uns über den individuellen Tod hinausweisen und dem Leben eine Ordnung geben. Dies sind Elemente einer natürlichen Religion, die wie die meisten religiösen Vorstellungen ihren Ursprung im Ahnen-Kult haben.
    Dieser natürliche Glaube scheint bei allen Völkern verbreitet und ein Fundament menschlicher Kultur zu sein. In der Familie überwindet der Mensch Egoismus und Individualismus und wird damit fähig zu den Tugenden der Mitmenschlichkeit, die für die Bildung größerer Gemeinschaften notwendig sind.

    „Das Volk - eine große Familie?“

    Schon früh haben Philosophen darauf hingewiesen, daß größere Gemeinschaften wie Stämme, Völker und Staaten aus dem Geist der Familie erwachsen.
    Natürlich liebt jeder seine eigenen Kinder mehr als die Kinder anderer. In dem Gefühl der Nähe gibt es Abstufungen. Aber wir erkennen doch, daß wir mit den Angehörigen unseres Volkes mehr verwandt sind als mit Fremden. Daß wir von einem Stamme sind, der körperlichen Gestalt nach ähnlich, durch Herkunft, Schicksal, Denkweise und Sprache verbunden. Ein Volk erweist sich als eine Gemeinschaft von Verwandten, eine Art große Familie. In ihr bestimmen die Sorge um den Nächsten, Gerechtigkeitssinn und solidarisches Eintreten das gemeinsame Leben. Wie in der Familie auch ist der Dienst für den Anderen ein Dienst am eigenen Leben. Wir dienen uns selbst. Auch hier besteht die Gemeinschaft aus einer Kette von Generationen, beruht auf der Verbundenheit von Lebenden und Toten. Und diese haben uns nicht nur das biologische Erbe hinterlassen, sondern auch all das, was sie erbaut und erfunden, konstruiert und komponiert haben. Dies ist ein Reich an materiellen und ideellen Werten und Werken, ein Reichtum an Kunstwerken und Bauwerken, an Sprachschöpfungen
    und Musikwerken, an Gedankengebäuden und Überlieferungen, an Wissen und Begabungen, kurzum das gesamte Schatzhaus unserer Kultur.
    Aus diesem Erbe erwächst für jede neue Generation die Aufgabe, dieses Reich der Kultur und Tradition zu erhalten und mit neuem Leben zu erfüllen. Hierin sind wir Teil eines großen, die Lebenszeit des einzelnen überdauernden Lebenszusammenhanges.
    Wie in der Familie sind wir - als Generation - das Glied einer Kette, und unsere Arbeit, alles was wir tun und schaffen, ist ein Beitrag zum Leben unseres Volkes und zum Fortbestehen unserer Kultur. Ihre Weitergabe ist eine sinnstiftende Aufgabe, die unserem individuellen Dasein Würde und Bestimmung verleihen kann.

    O heilig Herz der Völker!

    Frühere Generationen haben ein starkes Gefühl für die Einzigartikeit, Größe und Erhabenheit des ihnen geschenkten Reichtums entwickelt, und es als ihre heilige Aufgabe angesehen, „Deutschland“ immer wieder mit neuem Leben zu erfüllen und es an kommende Generationen weiterzugeben.
    Dabei bedeutete „Deutschland“ alles, was deutsch war, die Gesamtheit des Volkes, die Lebenden und die Toten, das Reich der Kultur und der sichtbaren Schöpfungen, von Anfang an bis in eine unbestimmte Zukunft. Wie die Familie war Deutschland eine Ewigkeitsaufgabe. Verheißung eines ewigen Lebens. Und der Glaube an Deutschland war ein Glaube, der die Menschen verbunden hat, ihnen Sicherheit und Geborgenheit gab und das Leben mit Sinn erfüllte. Dieser Glaube war wie jener an die Familie etwas ganz natürliches. Hingabe und Zuneigung waren ein einigendes Band. Frühere Generationen haben Deutschland geliebt. Sie haben gefühlt, daß es die Verheißung eines ewigen Lebens darstellt, das den Einzelnen über seinen individuellen Tod hinaus trägt. Sie haben es so sehr geliebt, daß sie selbst zu unglaublichen Opfern bereit waren.
    Vaterlandsliebe ist aus der Mode gekommen, mehr noch: jedes Denken, das unser Land und Volk als unbedingte und ewige Aufgabe, als etwas Heiliges in den Blick nimmt, wird belächelt oder, schlimmer noch, verhöhnt und beleidigt. Aber warum sind wir so lieblos, ja haßvoll gegen uns selbst?
    Woran glauben wir?
    Haben unsere Vorfahren wirklich in allem geirrt? 

    .... und die Verantwortung ist Dein

     Natürlich kann ein starker Glaube, so richtig er im Kern sein mag, auch zu Irrtümern Anlaß geben. Etwa der Meinung: angesichts der Größe der Gemeinschaft habe der einzelne zu verstummen und sei letztlich ein Nichts. Wie nach dem häufig mißdeuteten Motto: „Du bist nichts, Dein Volk ist alles.“ Aber hier liegt der Irrtum auf der Hand: so wie in der Kette der Ahnen der Einzelne unverzichtbar ist, so ist eine Gemeinschaft ohne den Einzelnen nichts. Die Botschaft lautet: Auf Dich kommt es an, von Dir hängt alles ab, denn: Du bist das Volk. Du trägst die Verantwortung. Alles liegt in Deiner Hand!

    Leben ohne Gemeinschaft?

    Was geschieht, wenn die Menschen den Glauben an ihre Gemeinschaft verlieren, sehen wir heute. Apathie und Verwahrlosung greifen um sich, Dekadenz und ein rabiater Egoismus triumphieren, jeder lebt nur noch für sich selbst und versucht sich in allerlei Verkleidungen vor dem eigenen Tod zu verstecken. Die Menschen werden zum Opfer eines läppischen Unterhaltungsapparates, der sie wie Marionetten tanzen läßt und ihnen Konsumgüter ebenso verkauft wie das, was sie zu denken haben. Die mediale Bewußtseinsindustrie produziert ein geistiges Proletariat, das sich zu jeder Art von Verrückheit verführen läßt.  Auch dazu, einem Todesengel zu folgen und sich mit ihm in den Abgrund zu stürzen. Was kann man in solch einer ausweglosen Lage noch tun? Vor der Dummheit der Massen resignieren? Sich ins stille Kämmerlein zurückziehen?Natürlich nicht! Wer noch an sein Volk glaubt, nicht nur an seine bloße Existenzberechtigung, sondern daran, daß es unsere heilige Aufgabe ist, unser deutsches Volk zu erhalten, muß sich jetzt bekennen und seine Überzeugung leben.Er muß in seinem alltäglichen Umgang das Wort erheben, die Mitläufer wachrütteln, gegen die verlogene Sprache der Presse aufbegehren. Er muß die allgegenwärtige Lüge zerreissen und die Spitze des Unheils entlarven. Er muß sich organisieren in Parteien und Verbindungen, er muß kämpfen.Und wer am Sinn seines Einsatzes zweifelt, sollte bedenken, zu welchen Opfern für ein „heiliges Deutschland“ die Deutschen vor uns bereit waren. – O lerne fühlen, welches Stamms du bist!Wirf nicht für eiteln Glanz und FlitterscheinDie echte Perle deines Wertes hin –Das Haupt zu heissen eines freien Volks,Das dir aus Liebe nur sich herzlich weiht,Das treulich zu dir steht in Kampf und Tod –Das sei dein Stolz, des Adels rühme dich!Schiller: Wilhelm Tell

     

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