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  • 20-05-14 11:58 Alter: 10 Jahr/e

    BND-Historiker-Kommission enthüllt BRD-Geheimarmee in Adenauer-Ära

    Organisation Gehlen kontrollierte Untergrundarmee aus ehemaligen Wehrmachts- und SS-Angehörigen


    Generalinspekteur Albert Schnez und Bundespräsident Heinrich Lübke

    Nur durch Zufall stieß ein Mitarbeiter einer Historiker-Kommission, die im Auftrag des BND die Frühgeschichte des deutschen Auslandsgeheimdienstes erforschen soll, auf brisante Dokumente. Was sich in der Akte mit dem Titel "Versicherungen" verbarg, war eine bislang nicht bekannte Gruppierung ehemaliger Wehrmachtsoffiziere, die 1949 vom Weltkriegsveteran und späteren Generalinspekteur der Bundeswehr, Albert Schnez, initiiert wurde. Ziel der Vereinigung, der etwa 2000 Offiziersveteranen angehörten, war es, im Falle einer Invasion des Warschauer Paktes bis zu 40 000 Veteranen zu mobilisieren und für die Verteidigungskämpfe bereit zu stellen. Die Gründung dieser geheimen Schattenarmee fällt in eine Zeit, als es der Bundesrepublik von alliierter Seite untersagt war, eigene Truppen zu unterhalten. Aus diesem Grund soll auch der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer, der erst 1951 von der Truppe erfahren haben soll, von einer Zerschlagung der Strukturen abgesehen haben. Im Sommer 1951, ein Jahr nach Beginn des Korea-Krieges, hatte Schnez dem damaligen Chef des BRD-Auslandsgeheimdienstes Organisation Gehlen angeboten, ihm im Ernstfall seine Truppe zur militärischen Verwendung zur Verfügung zu stellen. Daraufhin entwickelte sich in den folgenden Jahren eine enge Zusammenarbeit zwischen Schnez und Gehlen, wobei letzterer der Organisation zwar kleiner Geldbeträge zukommen ließ, dafür aber eine größere Kontrolle über die die Arbeit der Truppe erhielt. Gehlen störte vor allem die enge Verbindung der Gruppe zu früheren Waffen-SS Angehörigen. Insbesondere der berühmte frühere Kommandoführer Otto Skorzeny, der als Befreier Mussolinis während des Weltkrieges einige Berühmtheit erlangt hatte, galt als Persona non Grata. Allerdings scheute Gehlen vor einem offenen Konflikt mit den in Traditionsverbänden organisierten EX-Waffen-SS Männern zurück, und beschränkte sich auf die Überwachung der Schnez-Gruppe. Nach Gründung der Bundeswehr  1955 war das Interesse der Politik an der Schnez-Truppe jedoch obsolet geworden. Auch wenn Hinweise auf eine offizielle Auflösung der Geheimarmee in der stark ausgedünnten Akte fehlen, soll die Truppe heimlich aufgelöst worden sein. Was sich in der Akte jedoch erhalten hat und vor dem Hintergrund der bis in die 80er Jahre aufrecht erhaltenen Gladio-geheimarmeen der Nato einige Brisanz entfaltet, sind Hinweise auf weitere Aktivitäten der Gruppe. So sollen über linke und kommunistische Politiker und Personen Dossiers und Warnhinweise erstellt worden sein, die an Gehlen weitergeleitet wurden. Genau solche Aktivitäten sind auch von den Gladio-Strukturen bekannt. Fraglich bleibt daher, inwieweit auch Angehörige der Schnez-Truppe von den Geheimdiensten für die Erledigung ihrer schmutzigen Wäasche mißbraucht wurden und ob nicht zumindest Teile dieser Truppe weiterhin aktiv blieben.

    (Der Spiegel 20/2014, S. 47) 


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