RECONQUISTA

  • 27-01-22 18:37 Alter: 2 Jahr/e

    77 Jahre Befreiung von A.

    Aus aktuellem Anlaß: Eine andere Sicht auf Auschwitz ist möglich


    Die Bürde der Deutschen ist unantastbar

    Das Wort ist unsäglich. Ein Pfahl im Fleische der Menschheit. „A.“ steht für Abgrund, Auslöschung und Wahnwitz. „A.“ war Teil eines Lager-Systems nach dem Vorbild des sowjetischen GULag. Das als „KoLag“ zu bezeichnen, ist ungewohnt. Aber es macht das Reden leichter. Unter allen Lagern war „KoLag A“ das bedeutendste. Auch 75 Jahre nachdem sich die Lagertore öffneten, mahnt der Ort zur Vorsicht. Die Rede darüber ist riskant. Daß gerade Soldaten der Roten Armee die Tore öffneten, Soldaten einer Armee, unter deren Herrschaft Millionen unschuldiger Menschen im GuLag getötet wurden, zeugt von vergessenen Abgründen. Daß sich das Lager danach mit neuen Gefangenen füllte, ebenfalls. Ob dies auch zur Erinnerung an „KoLag A“ gehören soll, ist umstritten.

    Sicher ist: „KoLag A“ darf nicht vergessen werden. Das Gedenken an das Unsägliche bleibt eine Aufgabe. Für alle Menschen, alle Völker, alle Zeit. Die Tatsache, daß besonders Juden zum Opfer wurden, wirft die Frage auf, wieso gerade ihnen so Entsetzliches angetan wurde. Die Antwort ist naheliegend. Die grausame Tragödie der jüdischen Gemeinschaft gründet auf einer kollektiven Beschuldigung.

    „Die Juden“, wie es oft vereinfachend hieß, wurden durch kollektive Schuldzuschreibungen unsäglich belastet. Fortwährende Bezichtigungen verdichteten sich zu einem kollektiven Rufmord. Hier liegt der Urgrund des Bösen:

    Völker-Rufmord geht dem Völkermord voraus

    Wir müssen erkennen: Kollektive Schuld gibt es nicht. Kein Mensch ist allein dadurch schuldig, daß er zu einer Gruppe, einer Gemeinschaft, einem Volke gehört. Freiheit von kollektiver Schuld ist ein elementares Menschenrecht. Das gilt für alle Menschen, für Juden, für Russen, für Deutsche.

    Wenn mein Bruder einen Diebstahl begeht, bin ich kein Dieb. Wenn mein Großonkel einen Mord begeht, bin ich kein Mörder. Und auch wenn Angehörige meines Volkes schlimmste Verbrechen begehen, bin ich kein Verbrecher. Und mein Volk ist kein Tätervolk. Wer das Gegenteil behauptet, ist ein Verleumder und verdient die schärfste Zurückweisung. Denn eines ist sicher: Kollektive Verleumdung ist der erste Schritt zum Völkermord. Das heutige Gedenken an das Ende von „KoLag A“ ist seltsam gespalten. Die jüdische Gemeinschaft mahnt ihren Schutz durch die gesamte Menschheit an und fordert ihr Recht auf Freiheit von kollektiver Verleumdung weltweit ein. Mit der Erinnerung an die Opfer fällt der Blick zugleich auf die Täter. Hier jedoch haben sich Denkmuster und Redeweisen entwickelt, die in eine neue kollektive Beschuldigung überzugehen drohen. Im Bezug auf die Täter werden „die Deutschen“ nicht selten als „Volk der Täter“ angesprochen. Sie seien letztlich „an allem schuld“, an den großen Kriegen des 20. Jahrhunderts und allen damit verbundenen Übeln.

    Als Tätervolk stigmatisiert

    Kaum merklich hat eine kollektive Beschuldigung um sich gegriffen, und es scheint, als sei der jüdische Sündenbock durch den deutschen ersetzt worden. Bei genauerer Nachfrage, wer denn mit „die Deutschen“ gemeint ist, heißt es meist beschwichtigend, nicht die heutigen Deutschen seien gemeint, denn die hätten ja die Schuld ihrer Väter anerkannt. Die hätten akzeptiert, daß sie in Haftung genommen würden und sich „ihrer besonderen Verantwortung stellen“ müßten. Die Väter und Großväter seien die Bösen, und deshalb müßten die Verbrechen von KoLag A als Teil der deutschen Identität akzeptiert und an Enkel und Urenkel weitervermittelt werden.

    So fordern hohe Politiker wie Merkel und Steinmeier die Deutschen unablässig auf, sich „ihrer Verantwortung“ zu stellen. Die bleibende Verantwortung der Deutschen sei „unverhandelbar“ - ja der „Kampf gegen jedes völkische Denken und für die Sicherheit Israels gehörten zum Deutschsein dazu“, fordert Steinmeier.

    „Beladen mit großer historischer Schuld“ beginnt seine Rede zum 75. Jahrestag vor den Vertretern Israels und der vier Siegermächte in Yad Vashem. Und er schließt mit den Worten: „Unsere deutsche Verantwortung vergeht nicht“.

    Es bleibt immer etwas hängen

    Ob man von Schuld, Haftung, Verantwortung oder Identität spricht, die Botschaft bleibt immer die gleiche. Die Würde, das Selbstwertgefühl der Deutschen ist angekratzt, die Geschichte ist für viele Deutsche eine einzigartige Bürde. Sie werden als Tätervolk stigmatisiert, und auch die Nachgeborenen sollen ihrer Schuld nicht entkommen. Es scheint, als sollte die Geschichte der Deutschen in einem einzigen Ort konzentriert und abgewickelt werden, in dem man Täterschaft und Unterwerfung Jahr für Jahr aufs Neue beschwört.

    Das Thema „Schuld“ durchdringt alle politischen Debatten, „KoLag A“ beherrscht das politische Leben und wird von führenden Politikern gar zum Fundament des Staates erklärt. Es bildet das singulär monströse und unüberwindbar mächtige Argument der Herrschaft in Politik und Medien. Ein Argument, dessen sich gerne auch fanatisierte Gruppen bedienen, die Deutschland zu einem Reich des Bösen erklären und abschaffen wollen. Das war zu Zeiten Konrad Adenauers noch anders. Er verwahrte sich entschieden gegen jede Behauptung, daß die Deutschen ein Tätervolk seien. 1951 erklärte er vor dem Bundestag: „Der Prozentsatz derjenigen, die wirklich schuldig sind, ist so außerordentlich gering und so außerordentlich klein, daß damit der Ehre der deutschen Wehrmacht kein Abbruch geschieht.“

    Was hätten sie tun können?

    Ebenso äußerte er sich über die Waffen-SS. Nach einen jüdischen Attentat auf ihn verwahrte er sich dagegen, für die verrückte Tat eines einzelnen Juden dem jüdischen Volke kollektiv die Schuld zuzuweisen. Eine solche unbedingt notwendige Differenzierung scheint heute verloren gegangen. Die Rede von „den Deutschen“ als Tätern ist zum Gemeinplatz geworden. Die Frage, wer die Täter im einzelnen waren, wird kaum mehr gestellt. Wenige stellen die kollektive Verurteilung in Frage, niemand wagt es, der kollektiven Verleumdung entgegenzutreten.

    Eine Zurückweisung des Schuldvorwurfs wird nicht selten verfälschend umgedeutet, so ob als die Taten selbst geleugnet würden. Die Verurteilung einer Tat und die Anklage einer Person als Täter sind nicht das gleiche. Einer Millionenzahl von Menschen pauschal eine Schuld anzudichten, zeugt von Verlust des Rechtsempfindens. Wer die Frage ausklammert: Welche Personen waren die eigentlichen Täter? oder sie nur pauschal beantwortet, wird selbst zum Täter. Er begeht Unrecht an einer großen Zahl.

    Täter waren sicherlich nicht die Millionen von einfachen Deutschen, die der großen Politik fern standen und vornehmlich in Sorge um ihre persönliche Existenz lebten. Nicht die Frauen und Kinder, die Nacht für Nacht vor den alliierten Bombern Schutz suchten und von denen Hunderttausende in Kellern verbrannt oder auf der Flucht umgekommen sind. Nicht die Millionen Männer, die als Soldaten an allen Fronten kämpften und für die sich die Sorge um Deutschland mit der Sorge um das eigene Überleben untrennbar verband. Für sie war der Krieg ein ebenso übermächtiges Schicksal wie für andere Völker. Eine verheerende Gewalt, die auch Millionen Deutsche das Leben kostete. Auch wenn es die offizielle Politik nicht interessiert. Wie viele waren es? Zwölf Millionen? Deutsche. Vergessene Millionen. Opfer. Ebenso Opfer.

    Was war ihre Schuld?

    Daß sie an das von den staatlichen Medien und der Presse gezeichnete Bild der Wirklichkeit geglaubt hatten? Daß sie der Propaganda der Regierenden erlegen waren? Wieviele erkannten die Gefahren, durchschauten die ideologische Befangenheit der führenden Politiker, und waren doch hilflos, und sahen keinen Weg, dagegen aufzustehen? Ja war es nicht lebensgefährlich oder gar unmöglich, unter den Bedingungen einer totalen Herrschaft nur die leiseste Kritik zu üben?

    Und was wußten sie überhaupt über das Schicksal der Juden? Vermutlich, daß sie wegziehen mußten. Aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Aber wurden die Deutschen jemals gefragt, ob sie damit einverstanden waren? Was hätten sie tun können? Haben sie je darüber abgestimmt, wie man die Juden behandeln sollte. Und wer konnte sich vorstellen, was in den Lagern des „Archipel KoLag“ passierte? Dazu reichte wohl die blühendste Phantasie kaum aus. Und selbst als bei einzelnen, an der Zahl wenigen, Gerüchte über Verbrechen aufkamen, wer konnte das glauben? Was war Propaganda? Selbst die alliierten Feindmächte, die über ein perfektes Spionagesystem verfügten, taten die schlimmen Berichte als Propaganda ab. Was mit den Juden geschah, war das bestbehütete Geheimnis.

    Mit äußerster Akribie verborgen vor der eigenen Bevölkerung, um jeden Widerstand zu unterbinden. Jene, welche die Verbrechen geplant hatten und sie planmäßig ausführten, das waren nicht „die Deutschen“, sondern das war eine kleine Gruppe von Personen, denen die große Masse der Deutschen ebenso ohnmächtig ausgeliefert war wie die anderen Opfer der NS-Diktatur.

    Die Diktatur hat viele Opfer

    Das ganze deutsche Volk, „die Deutschen“, waren einer Herrschaft unterworfen, die sie ihrer freien Wahl beraubte und unter deren Verantwortung hinter ihrem Rücken schreckliche Taten begangen wurden. Das war die Erkenntnis, die sich nach dem Kriege erst langsam durchsetzte. Viele konnten das nicht glauben. Die Berichte über „KoLag A“ waren ein Schock für Millionen von Männern, die mit der Überzeugung in den Krieg gezogen waren, für das Recht ihres Volkes kämpfen zu müssen, und die sich jetzt betrogen sahen. Sie fühlten sich in ihrem gerechten Kampf verraten. Auch die Jungen und Alten, die Frauen und Kinder der Heimatfront, die in dem festen Glauben an die Gerechtigkeit ihres Einsatzes die Kriegsjahre durchstanden hatten, sahen sich aufs Grausamste getäuscht. Männer und Frauen, Front und Heimat, das ganze Volk erlebte am Ende des Krieges eine moralische Katastrophe. Zu dem äußeren, staatlichen Zusammenbruch, zu Tod, Vertreibung, Hunger und Elend, kam der Sturz in einen moralischen Abgrund. Aber waren die Deutschen schuldig, konnten sie sich schuldig fühlen? Worin hatten sie sich schuldig gemacht?

    Sind die Russen schuld an Stalin?

    Die gleiche Frage stellte sich auch in anderen Diktaturen, die maßlose Menschenrechtsverbrechen begangen hatten. Waren die Russen schuldig an den 60 Millionen Toten unter Stalin? Oder die Chinesen an den Massenmorden an 40 Millionen Menschen unter Mao? Niemand käme auf den Gedanken, den Russen oder Chinesen diese Taten vorzuwerfen. Sie waren, bis auf wenige führende Funktionäre, nicht daran schuld, sie waren ebenfalls Opfer im Räderwerk ihrer Diktatur. Hieran wird deutlich: Verbrecherische politische Systeme haben eines gemeinsam: Sie machen ihre Völker zu Opfern. Die Lage der Deutschen am Ende des Krieges war anders als die von Chinesen und Russen. Sie waren Besiegte. Opfer in doppelter Hinsicht. Opfer des Regimes und seiner Gegner. Denn die Sieger kamen nicht, um die Deutschen zu befreien, sondern um sie gefangen zu nehmen. Ziel war die vollständige Unterwerfung der Besiegten, ja manche Pläne gingen noch wesentlich weiter. Die Pläne von Kaufman und Morgenthau sind heute vergessen. Aber offenbaren sie nicht die gleichen Abgründe wie „KoLag A“? Die Behauptung einer unermeßlichen „deutschen Schuld“, einer Schuld des gesamten Volkes, war der Generalschlüssel der Besatzungsmächte zur Durchsetzung ihrer politischen Interessen.

    . . . um fremde Schuld zu vertuschen

    Das Schuldargument entledigte die Sieger aller moralischen Fesseln und aller Bindungen an das Völkerrecht. Kein Unrecht war so groß, als daß es gegen die Besiegten nicht erlaubt zu sein schien. Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus Ostdeutschland und zahlreichen anderen deutschen Siedlungsgebieten - mit Millionen Toten - stand exemplarisch für ein Verhalten der Besatzer, das nach den Rechtsnormen der Vereinten Nationen als Völkermord eingestuft werden muß.

    Die „deutsche Schuld“ bildete eine Art Vorhang, hinter dem alle großen Verbrechen der Epoche getarnt werden konnten. Sie ließ den GULag und die Deutschen-Vertreibung, Hiroshima und Dresden verschwinden. Auch die Frage nach den Ursachen des Krieges, den Motiven und Akteuren, wurde damit ausgeblendet. Der Krieg wurde stilisiert zu einem Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei, in dem am Ende die Guten gesiegt hatten. Der Gipfel der großen Vereinfachung war die Reduktion auf die „deutsche Schuld“. Das erinnert an den jüdischen Mythos vom „Sündenbock“, dem die Untaten aller Beteiligten aufgebürdet wurden, um ihn dann in die Wüste zu jagen. Symbolisch war mit dem Tod des Sündenbocks die Schuld aller Täter getilgt.

    Der Schlüssel zur Herrschaft

    Der ständige Verweis auf „KoLag A“ eignete sich dazu, die Deutschen gefügig zu machen, „Schuld“ wurde zur Waffe der moralischen Unterwerfung. Sie konnte Divisionen ersetzen. Wer sich außerhalb der zivilisierten Welt positioniert hatte, dessen Land konnte man wie ein Kolonialgebiet teilen, und den mußte man einer intensiven Missionstätigkeit unterziehen. Kern der neuen Erziehung war die Vermittlung der „deutschen Schuld“. Sie war die Erbsünde, die nur durch Gnade zu tilgen war. Die Selektion des politischen Personals nach Bußfertigkeit machte sie zum Identitätsanker der Bundesrepublik.

    „Die Schuld“ regierte überall mit. Wer an nationale Interessen glaubte, wurde als „Nazi“ entlarvt, Konservative fielen der Säuberung zum Opfer.Die letzten Reste falschen Glaubens schwanden in Jahrzehnten der Inquisition, die alle Meinungen auf ihre Schuldhaftigkeit hin peinlich befragte, ungeahnte weite Verbindungen aufdeckte und jeden falschen Gedanken auf den Index setzte. Kollektive Beschuldigung erwies sich im innerstaatlichen Parteienkampf als ebenso scharfe Waffe wie in der Hand der Sieger, sie wurde nach unten hin durchgereicht.

    Wie mächtig „die Schuld“ durchschlägt, zeigen aktuelle Diskussionen um die Taten verwirrter Einzeltäter. Sind sie nicht vielleicht auch Opfer einer allgemeinen Psychose, die mit dem Schuldthema zusammenhängt? Ist die gesamte Gesellschaft davon befallen? Die Schärfe dieser Diskussionen jedenfalls ist erschreckend. Sie läßt zukünftige Schrecken erahnen.

    Ist Völkermord in Zukunft möglich?

    Die Gefährlichkeit der Beschuldigungen, die sich da zusammenbrauen, ist dagegen weitgehend vergessen. Daß sie in der Zukunft in ein neues Völkermordgeschehen ausarten könnten, erscheint heute in Mitteleuropa als ein abwegiger Gedanke. Niemand ermißt jedoch die Gewaltpotentiale, die sich in Migrationsgesellschaften zwischen einer angestammten, wehrlosen und demoralisierten Bevölkerung, die auch „aus Schuld“ zur Minderheit herabsinkt, und einer migrantischen, ebenso selbstbewußten wie sozial schwachen Mehrheit von Neubürgern entladen könnten, wenn die zivilgesellige Fassade zerbricht.

    Auch aus diesem Grund bleibt die Beschäftigung mit der „deutschen Schuld“ eine lebensnotwendige Aufgabe. Von den ehemaligen Besatzungsmächten und den politischen Vertretern in Deutschland wird die häufige Bezugnahme auf „KoLag A“ als Zeichen bewertet, daß die Deutschen aus der Geschichte gelernt haben und bereit sind, die übernommene Rolle nicht in Frage zu stellen. Das findet weltweit schulterklopfende Anerkennung.

    Wie sehr „die Schuld“ das kollektive Bewusstsein schon verändert hat, macht das Fazit einer Spiegel-Leserin deutlich: „Ich bin stolz darauf, mich schämen zu dürfen, Deutsche zu sein.“ Eine kürzere Version lautet: „Unsere Ehre heißt Reue.“ Das klingt verrückt. Ist es wohl auch. Ein ewiges „mea culpa“ kann krank machen und in einer Psychose enden.

    Selbstwertgefühl und Überlebenswillen der Deutschen sind bereits angegriffen. Manche wollen ihr Land abschaffen. Völker-Selbstmord ist auch ein Völkermord. Auch Selbstbeschuldigung kann zu einem kollektiven Suizid ausarten. Falsche Schuldgefühle können die Ursache sein.

    Ist ein anderes Gedenken möglich?

    Wie die Deutschen sich in ihrer Schuld eingerichtet haben, zeigt sich 75 Jahre nach der Befreiung von „KoLag A“. Wer dem kollektiven Schuldvorwurf entgegentritt, wer eine 180-Grad-Wende im Gedenken fordert und die Deutschen als Opfer begreift, löst starke Abwehrreaktionen aus. Niemand will auf das höchste Argument der Macht, auf den großen Sündenbock verzichten. Außer Zweifel steht: Das Gedenken an das Unsägliche bleibt eine Menschheitsaufgabe.

    Aber die Formen könnten sich wandeln. Vielleicht setzt sich mit der Zeit die Erkenntnis durch, daß im 20. Jahrhundert über 160 Millionen Menschen aufgrund von ideologisch, politisch oder religiös motivierter Gewalt ermordet worden sind. 160 Millionen, die kaum beachtet werden. Für sie fehlt bis heute ein geeigneter Ort des weltweiten Gedenkens. Auch sie dürfen nicht vergessen werden. Ihrer könnte man in „KoLag A“ angemessen gedenken.

    Unter den Opfern eine Gruppe herauszuheben, war schon immer fragwürdig. Eine Gruppe als Täter hervorzuheben, ebenso. Auch Russen und Chinesen und viele andere hätten hier die Möglichkeit, der Massenmord-Opfer in ihren Ländern zu gedenken. Ob man der historischen Rolle der Deutschen in Zukunft eher gerecht wird, bleibt die Frage. Sie selbst sind befangen. Nach 75 Jahren mehr als nach 45. Auch deshalb gilt:

    Die Bürde der Deutschen bleibt unantastbar.

    [Inhalt]


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