RECONQUISTA

Geschichte und Tradition

Die Ursprünge einer gemeinsamen Kultur des europäischen Kontinentes lassen sich bis in die Jungsteinzeit zurück verfolgen. Nach "Überschichtung" der mitteleuropäischen Bandkeramikkultur durch die nordische Ertebolle-Ellerbeck-Kultur, die ihrerseits eine Kontinuitätslinie bis in die mittelsteinzeitliche Doggerbank-Kultur aufweist (Fn), ensteht ein Machtzentrum, das bis in weite Teile Europas und darüber hinaus ausstrahlt. Kennzeichen dieser Kultur sind die Großsteingräber, die zwischen 5000 und 3000 v. Chr. entlang der europäischen Küsten bis in das mittelmer hinein erscheinen und ebesno von einem gemeinsamen  Glauben wie gleichen Kulturerzeugnissen (Waffen, Werkzeuge, Keramik) künden. Diese "Wikinger der Steinzeit", wie  Carl-Heinz Böttcher die frühen Europäer nennt, entsteht Ende des 3. Jahrtausends die europäische Bronzezeit, die ihjr kulturelles Zentrum in der Aunjetitzer Kultur Mitteldeutschlands findet. Aus diesem Raum zwischen Skandinavien und Mitteldeutschland gehen von 4000 vor bis 800 nach Christus die entscheidenden Impulse für die Formung Europas aus: Um 4000 die Ausbreitung der Megalithidee bis nach Lybien; um 2000 die Verbeitung der indoergamnischen Sprache und entsprechender Kulturelemente nach Rußland, Griechenland, Anatolien und Asien. Gegen 1200 v. Chr. die Besiedlung der Mittelmeerküsten durch die Nordmeervölker, die den Keim für die antiken Zivilisationen der Folgejahrhunderte legen: Das hellenische Griechenland, Rom, Phönizien, Persien, Indien.
Mit der Zeit der klassischen  "Völkerwanderung" ab dem 5. Jahrhundert n. Chr, begann dann die Grundsteinlegung der modernen Staaten in Europa. Nach den stein- und bronzezeitlichen "Reichen" wird das Germanentum "das erste geeinte Volkstum des sich selbst bewußten Europas. Ein germanisches Reich", so Franz Six, "tritt als Träger einer politischen und geistigen Ordnung in die Geschichte ein".
"In der Jahrhunderte währenden Auseinandersetzung zwischen Rom als Vertreterin des indogermanisch-romanischen europas und Germanien als nordischem Element hat sich das gebildet", so Joseph Plassmann, "was wir heute Europa nennen". (Plassmann in "Salzburger Wissenschaftswochen", S. 9)
Mit der Übertragung der römischen Reichsidee auf das deutsche Kaisertum durch die Franken erfolgt die Grundlage der "reichischen und damit europäischen Herrschaftsform", die durch die Abwehr fremder Einfälle durch Hunnen, Awaren, Araber und Türken gesichert wird. Das Reich "als Gesamtleben der europäischen Völker" (Franz Alfred Six: Europa, S. 11 u. 25 ) wird zur Klammer Europas, das dort seine geographischen Grenzen findet, wo europäische Stämme ihre Identität zu bewahren imstande sind.