RECONQUISTA

  • Demokratie oder die „große Täuschung“?

    Ein Kommentar

    Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen: Ich bin keineswegs gegen „Demokratie“. Nein, das ist ja eine schöne Vor-stellung. Alle Bürger nehmen gleichberechtigt an einer Entscheidung teil. Das ist das schöne Ideal der Demokratie. Aber kann es das geben?  Und wenn ja,  gibt es das auch bei uns?  Zu der ersten Frage. Ist Demokratie überhaupt möglich?  Schon da bin ich skeptisch. Selbst wenn zwei Personen eine Entscheidung treffen müssen, und sie verschiedener Meinung sind, wie ist das demokratisch möglich? Es geht nur, wenn einer nachgibt. Und wenn es hart auf hart kommt, setzt sich der Stärkere dann durch?  Also Demokratie ist an sich schon eine schwierige Sache.  Sie hat viele Voraussetzungen. Demokratie verlangt ein hohes Maß an Gemeinsamkeit, ja geradezu die Unterwerfung unter einen  gemeinsamen Willen. Fast ist es so wie in der Ehe, man muß sich gut verstehen, sich gegenseitig achten, am besten sogar lieben. Demokratie heißt gemeinsam durchs Leben zu gehen. Das ist eine sehr schöne Sache. Aber schwierig,  wirklich schwierig.Und nicht jeder Menschenhaufen ist zur Demokratie fähig. Da muß man schon zueinander passen.Jetzt aber zu der zweiten Frage.Gibt es so etwas wie Demokratie bei uns? Die Politiker werden nicht müde „unsere Demokratie“ zu loben. In dem, was sich da abspielt, sehe ich meinen Willen nicht verwirklicht. Und auch nicht den Willen einer Mehrheit des Volkes. Ganz im Gegenteil. Ich fühle mich wie ein Gefesselter, dem man den Mund zugeklebt hat, und dem man ständig für seine zustimmenden Worte dankt. Ich bin der Stimme beraubt, Volksabstimmungen sind verboten. Stattdessen gibt es ein unendliches Geschnatter auf allen Kanälen, das einen demokratischen Diskurs vortäuschen soll.  Nicht wenige glauben tatsächlich daran, daß sich hier der Volkswille offenbart, und einige sind von dem Schaukampf so beeindruckt, daß sie bedingungslos vor der Übermacht kapitulieren. Der vereinzelte Bürger fühlt sich schwach gegen eine übermächtige  Meinungsgewalt,  die sich damit brüstet, daß ja die große Mehrheit hinter ihr steht. Aber diese Mehrheit ist eine Schimäre, eine demokratische Illusion,  die das Volk einschüchtert und in Schach hält.  Die mediale Obrigkeit hält sich das Volk wie einen Tanzbären: er hat etwas freien Auslauf, aber nur an einer langen Kette.Die Demokratieinszenierung verschafft der Politik vor allem eines: Legitimation. Anders gesagt:  das Volk muckt nicht auf, der Ochse beugt sich unter das Joch und zieht willenlos den Karren.  „Unsere Demokratie“ macht das Volk wehrlos. Natürlich gibt es Wahlen. Aber was können Wahlen bei uns ändern? Gegen echte Demokratie sind viele Sicherungen eingebaut.Zunächst die vordemokratischen Eingriffe des  Grundgesetzes bzw. der Besatzungsmacht. Danach die Einschränkungen durch einen Parteienapparat, der das politische Personal auf Regimetreue filtert. Dann die komplexe Vermischung aller politischen Themen zu einer Gesamt-Frage, die keine differenzierte Entscheidung möglich macht und sicherheitshalber nur alle vier Jahre einmal gestellt wird. Und schließlich die unablässige mediale Bewertung politischer Fragen durch die Über-Macht der Medien, die wie eine Gouvernante jeden gedanklichen Schritt  überwacht und das Volk auf dem richtigen Weg hält. Der Meinungskorridor ist eng.Ja, das Volk darf bestimmen, aber wer bestimmt das Volk? Die Medien sind die Maske der eigentlichen Macht, die niemals ihr Gesicht zeigt. Die Macht verteidigt ihr Produkt „unsere Demokratie“,  das zugleich Werkzeug und Fundament ihrer Herrschaft ist. Eine wirklich glamouröse Vorführung, in der angeblich unsere Wenigkeit, das Volk, die Hauptrolle spielt.  Manche fühlen sich gebauchpinselt:  schau mal, das bin ja ich!  Sehen sich selbst als Filmstar,  ja sogar in der Hauptrolle! Aber für alle, die den Betrug durchschauen, ist  die ganze Vorführung nichts anderes als ... - Verzeihung - ...eine „große Verarschung“.

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