RECONQUISTA

  • 08-06-11 00:22 Alter: 13 Jahr/e

    Das Süs(s)kinderparfum

    Die tatsächlichen Abgründe der Romanvorlage der erfolgreichen Verfilmung Patrick Süßkinds


    Manchmal  sind Literaturverfilmungen nah an der Buchvorlage, ab und zu ein wenig abgewandelt, aber dennoch meist sinngemäß dem Autor gerecht. Selten aber so schriftparallel, bei gleichzeitiger Sinnentfremdung, wie in Patrick Süskind‘s  „Das Parfum“.

    Die Hauptfigur „Jean Baptist Granouille“ beschreibt sich selbst im Roman als „…genial abscheuliche Gestalt…“ , die den Geruch eines Marillen- verkaufenden Mädchens ins „…Kuddel  Muddel seiner schwarzen Seele pressen…“ wollte (Zitat Buchvorlage). Sie wird beschrieben als Mädchen mit Sommersprossen übersprudeltem Gesicht, roten Haaren und „…sehr weißen Armen…“. „…Er zog den Duft…“ unter anderem aus „…dem Ausschnitt ihres Kleides…“ , bis er sie „…letztendlich erwürgte um ihren vollen Geruch aufzusaugen…“.

    Tatsächlich ist die Literaturverfilmung von 2006 hier nicht ganz maßstabsgetreu. Ob man auch so tolerant reagiert hätte, wenn man statt der damals 22 jährigen Karoline Herfurth, ein 13 jähriges  Mädchen (wie es im Buch beschrieben wird) für die Rolle besetzt hätte?  Wohl kaum…

    Solch eine Vorgehensweise gibt der Sache einen salonfähigeren Anstrich. Wer die Geschichte kennt, weiß, dass diese „erste Liebe“ von Granouille, der Beginn seiner weiteren Mordtaten ist.

    Und die sexuelle Komponente scheint immer wieder durch.  Er selbst besitzt keinen Eigengeruch und strebt nach der Verschmelzung mit dem unberührt weiblichen.

     Nicht von der Hand zu weisen, dass wir es hier mit einem  Autor zu tun haben, welcher sich von dem Duft kindlicher Unschuld der weißen Reinheit angezogen fühlt. Sein Charakter tötet noch einige Frauen, wobei zwei Opfern besondere Wichtigkeit zuteil kommt :

    DIe erste einschneidende Begegnung und als krönender Abschluss seines vollendeten Werkes „Laure“, auch mit roten Haaren und grünen Augen.

    „…Das Mädchen war noch ein Kind! Aber was für ein Kind, Granouille stand der Schweiß auf der Stirn…“, so steht es im 35. Kapitel.

    „…dieses Mädchen hatte noch garkeine Brüste…“ „…Es hatte kaum beginnende Ansätze und Häubchen von Brüsten…“ wird geschildert.

    Was aber im Film auch wesentlich reifer dargestellt wird.

     Außerdem noch interessant: Seine Mordgelüste beziehen sich im Original ausschließlich auf 25 Jungfrauen. Nicht wie im Film gezeigt  u. a. eine Prostituierte, die dran glauben musste (wäre wahrscheinlich für Süskinds Idee zu befleckt und daher nutzlos gewesen. Granouille selbst will ja der Erste sein im antasten und beschmutzen).

    Nach der Ermordung der „sehr jungen Frauen“ werden ihre Haare „…in Büscheln ausgerissen…“ .  Was im Film auch nicht so drastisch gezeigt wird. Egal wie kreativ die Produktion von Bernd Eichinger durch Tom Tykwer’s Regie verfilmt wurde, Fakt ist, dass es sich in diesem „Literaturgut“ schwarz auf weiß um rein pädophile Vorlieben handelt.

    Der Name des Autors Süskind ist bei einem Schmunzeln beinahe schon wörtlich zu nehmen.

    Ist das nicht ein wenig zu viel um sich darüber in einem Buch auszulassen? Nicht für Süskind.

    Und auch nicht für die Herren vom Drehbuch, die so eine Erzählung öffentlichkeitstauglich abwandeln und zurecht schnitzen.

    Damit wir, geblendet durch volljährige Figuren, sein „Meisterwerk“ loben.

    Ein weiteres bekanntes Beispiel aus dem Fach der Vorliebe für unberührte Mädchen und immer wieder gern aufgezwängter Schulstoff im BRD-Schulsystem liefert uns „Die Verwandlung“ vom jüdischen Schriftsteller  „Franz Kafka“.

    Darin beschreibt Ungeziefer „Gregor Samsa“ wie er seine Violine spielende Schwester Grete begehrt (Reclam S.54).

     Er verspürt „…die Sehnsucht danach ihren Hals zu küssen…“, und möchte sie „…für immer in seinem Zimmer behalten…“.

    Dabei schämt er sich, weil ihr sein Anblick unerträglich bleibt und trauert sehr darum. Als ihm die Sympathie und Fürsorge der Schwester  gänzlich verweigert wird, stirbt er!

    Nach seinem Tod am Ende der Geschichte, „…blüht sie zu einem schönen und üppigen Mädchen auf…“.

     

    Im Nachwort wird noch der sexuelle Inzesttrieb durch  mangelnde Liebe entschuldigt.

    In beiden Fällen handelt es sich um Autoren, die scheinbar versuchen, auf legale Weise ihre Phantasien öffentlich auszulassen.

    Es geht um das Begehren von purer Unschuld, welche durch nichts besser als jungfräuliche, hellhäutige, kindliche Mädchen symbolisiert wird.

    Zahlreiche selbsternannte  „Literaturspezialisten“, fahren stetig nur die Schiene, dass „Granouille „ für sein Parfum nur die Menschen als Opfer auswählt, die ihn in seinen Augen zur „Liebe“ inspirieren.

    Ginge es in der Tat platonisch nur darum, hätte der Schriftsteller in der Totensammlung nicht auch eine gutherzige, ältere Marktfrau mit einbauen können, die dies genauso verkörpern kann?

    Aber das hat er nicht. Wäre doch viel zu herkömmlich, erwachsen, geschlechtsreif und somit für seine Augen unerotisch gewesen.


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